Prof. Dr. Thorsten Meyer
Liebe Leserinnen und Leser,
kennen Sie das Gefühl? Etwas Großes und Wichtiges passiert, der Alltag geht aber dennoch
so weiter wie früher? Tatsächlich ist etwas Grundsätzliches in Bewegung geraten. Die
WHO ruft unter dem Motto „Rehabilitation 2030 – a call for action“ Verantwortliche
weltweit auf, Rehabilitationsdienste zu implementieren bzw. auszubauen. Daran anknüpfend
hat sich im Mai die professionsübergreifende Global Rehabilitation Alliance gegründet. Weltweit haben Länder Initiative ergriffen, Rehabilitation als Gesundheitsstrategie
in ihre Politiken zu integrieren und in den Aufbau von Rehabilitationsdiensten zu
investieren, z. B. in der Ukraine, China, Malaysia, Pakistan. Die Gründung von Cochrane
Rehabilitation in 2016 hat in kurzer Zeit ein weltweites Netzwerk etabliert, um den
Transfer rehabilitationswissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis zu fördern.
Verschiedene gesellschaftliche und technologische Entwicklungen, wie die Digitalisierung
und Robotik, erhalten Einzug in die Rehabilitationswelt, wie auf dem gerade zuende
gegangenen Weltkongress der Rehamediziner in Paris (ISPRM 2018) zu erleben war. Erinnern
Sie sich? Auf dem Reha-Kolloquium im vergangenen Jahr kennzeichnete Prof. Alarcos
Cieza, Koordinatorin für Behinderung und Rehabilitation der WHO, Rehabilitation als
die Gesundheitsstrategie des 21. Jahrhunderts[1] .